Übersicht über Franz-Josef-Land
Allgemeines, Landschaft: Die kleine Coal Mine (Kohlengruben) Insel ist im wesentlichen ein einzelner felsiger Berg, teils von Moränenschutt bedeckt, der mitten aus dem schmalen Booth Kanal zwischen Ziegler Insel im Westen und Greely Insel im Osten ragt. Die ca. 10 km² große Insel ist unvergletschert, bietet jedoch nur äußerst spärliche höhere Vegetation, mit Ausnahme der gut gedüngten Südhänge mit darüber liegenden Brutkolonien. Auf der Insel gibt es, wie auch in vielen anderen Teilen von Franz-Josef-Land, ein bescheidenes Kohlevorkommen.
Biologie: Die Vegetation ist äußerst spärlich. Lediglich unter den kleinen Vogelkolonien auf der Südseite finden sich teilweise Hänge mit üppigerem Pflanzenwuchs und sogar hängenden Mooren. Die kleinen Brutkolonien umfassen vor allem: Alle alle, cepphus grylle und rissa tridactyla - in vergleichsweise geringen Zahlen.
In alten Expeditionsberichten wird der Bereich des südlichen Booth Kanals als reich an Walrossen beschrieben - dies scheint heute nicht mehr der Fall zu sein.
Geschichte: Möglicherweise wurde die Kohlegrubeninsel schon durch den Vorstoß der TEGETTHOFF Schlittengruppe unter Leitung Payers nach Norden im Frühjahr 1874 durch die schmale südliche Öffnung des Booth Kanals hindurch gesehen, jedoch nicht als Insel erkannt, da Payer die ganze Inselwelt westlich seiner Route irrtümlich als eine einzige Landmasse ("Zichy Land") einstufte. Bewußt entdeckt und kartiert wurde die Insel daher erst durch die Baldwin-Ziegler Expedition von 1901/02, der sie wegen des örtlichen kleinen Kohlevorkommens ihren Namen verdankt. Dünne Kohleflöze finden sich vielerorts in Franz-Joseph-Land, jedoch nirgends in für einen Abbau interessanter Mächtigkeit.
Seitdem wurde die Insel vermutlich kaum betreten. Für 1994 ist ein kurzer Aufenthalt von ein paar Stunden durch eine österreichische Forschergruppe bekannt.